M. Byrd

Alles beginnt im Tourbus bei Ilgen-Nur. Auf ihrer Power-Nap-Tour spielt M. Byrd 2019 Bass. Und ihr und dem Rest der Band der irgendwo zwischen Amsterdam und Paris seine Songskizzen übers Autoradio vor. Die Reaktion auf die diese Skizzen ist der Anstoß, den es manchmal braucht, um die Dinge ins Rollen zu bringen. Einhellige Meinung: Er müsse was draus machen, aus dieser Musik, aus seiner Stimme. Und das hat er.

„Mountain“ heißt seine erste Single, der erste einer Reihe von Songs, die er geschrieben hat, während er in den letzten Jahren durch Europa reiste. Island, Frankreich, Dänemark: Wehende Hallfahnen, das lässig stoische Schlagzeug von Drummer André Albrecht und schwebende Chöre von Doreen Albrecht liefern den Raum in dem Byrds Stimme sehnsüchtig, vertraut und warm bewegen kann. Byrds Musik klingt, wie Guadagignos „Call me by your name“ aussieht, erinnert mal an Tom Petty, an Sufjan Stevens oder Kurt Vile, während die Gitarren erst klingen wie bei Sonic Youth und dann wieder verhallt wie bei The War on Drugs. Der 25-Jährige schreibt Songs, wie man sie in einer solchen Lässigkeit am Anfang einer Karriere nur sehr selten zu hören bekommt: Seine Musik versetzt den Hörer in ein Roadmovie an der amerikanischen Westküste, schmeckt nach melancholischem Fernweh und euphorischer Jugend.